Wo ist Pepe?
Also erst einmal vorneweg: Der letzte Flug mit Gyps liegt nun schon, was ein Glück, hinter mir. Das stürmische Abenteuer überstand ich, einigermaßen geschützt, im Federkleid meines Freundes. Übel, sehr übel und creepy. Doch im Auge eines verwirbelten Windes war ich um eine grottenschlechte Erfahrung nicht herumgekommen, leider. Dieser Trip zehrte an unseren Reserven, die wir hier wieder auftanken wollten. Hier, das ist: 22° 15′ 59»Nord und 113°56′ 30» East.
«Hey, Kleiner», hörte ich Gyps unter mir,«was geht ab’dir?» «Ich will dösen, einfach nur dösen. Mein Magen ist noch ganz rebellisch, – mach› eine Fresspause, isso», sagte ich. Gyps schien noch nicht, – für mich ekligen, Fleischnachschub zu brauchen und machte sich bereit, um abzuheben; Flugtraining. Ich versteckte mich in meinem Schlafbaum. Später wollte ich auch los. Einen Wassertrog hatte ich in der Nähe der bunten Gebäude gesehen, als ich mit Gyps im Anflug war. Hier schien es doch für uns ganz gemütlich zu werden, nur eine andauernde Rumserei und üble Rauchschwaden in der Ferne störten.
«Was bin ich noch kaputt, hätte gestern doch nicht futtern sollen», meinte Gyps am nächsten Tag, und das hieß soviel wie, nochmals eine Nacht hier zu verbringen. Dank flotter Verdauung konnte er kurzfristig sein Fluggewicht erreichen, damit er die nächste Strecke mit mir auf dem Rücken schaffen würde. Ich war schon neugierig auf unser nächstes Ziel, obwohl Gyps dort sehr ungemütlich werden wollte….
Irgendwann waren wir dann endlich im Land der Mangas angekommen und das war 35°25’59» Nord, 113°56’30» East. Hat alles geklappt und kein Spoofer hatte uns von der Route abgelenkt. Hier war «Wellness» an heißen Quellen angesagt….. Das war für mich ein wenig spooky. Gyps war sowieso stinkig und wollte davon nichts wissen. Dieser Comic-Truppe sollte das «Mangadasein» ordentlich vermiest werden, so sein Vorhaben . Oje, ich wußte was da passieren konnte. Wwwpunkt präsentierte einen Gyps in pink, und so krächzte er seit einiger Zeit überlaut und zornig, – wenn er daran dachte. Auch ich war entsetzt, als ich ihn so sah und versuchte zu beruhigen, was mir aber nicht gelang. «Mich verhunzen und noch dazu in pink, die, die haben ja eine Hirnblähung…, die wollen noch ein Teil von mir, damit das Gespenst lebendiger wird, paah», meckerte er in hoher Tonlage, «sollen sie doch den Pepe in pink 3D-en. Da würden sie, sie- kommen, – ich schwör- , und alles kleinhacken, Shit und Donnerkeil. Die besetzen den Hyperraum und raffen es nicht, sollten den Minkowski fragen, is› kein Gammel». Sein Hals war dabei in ständiger Bewegung, so als wollte er gegen den Untergrund kämpfen. Es war kaum auszuhalten, aber ich machte meine Ohren zu und ließ ihn so schaurig wüten. Inzwischen hüpfte er auch furchterregend auf und ab, aber ich kannte das schon. Dann fing er an zu lachen, «sksksksksks…«. So ein böses Lachen hatte ich noch nie von ihm gehört und das machte mich doch besorgt.
Ich machte mich auf, um mir Kaike anzusehen. Wahrscheinlich was für Warmbader, also nichts für mich. Und so war es dann auch.Eine feine Mahlzeit erschlich ich mir in einem sehr, sehr seltsamen Garten.
Ich verzog mich. Die Gegend war ganz erträglich und ich suchte mir einen Ruheplatz abseits der hier überall auftauchenden Mangas.
Am nächsten Morgen war Gyps in einer sonderbaren Gemütsverfassung. Er wirkte traurig, entttäuscht und doch auch noch ein klein wenig wütend. «Die haben nur gelacht,- gelacht über mich… diese Nichtsfurze, auch das können sie nicht», berichtete er, «cringe, – schau es dir an Kleiner, cringe! – wie stehe ich nun da inmitten der Community, oje». Gyps wirkte verletzt in seiner Geierseele. Ich zupfte ihn an seinem eingezogenen Hals, um ihn dann mit meinem Schnabel gefühlvoll zu massieren. Das mochte er gerne. Wir sahen uns gemeinsam Folgendes an….
«Also so schlimm find› ich das nicht. Vielleicht alles ein wenig adilettenhaft, aber ansonsten nicht gaga», sagte ich. «Mein-st du’s wirkloich», stotterte Gyps vor sich hin.«Ja, aber ob sie’s raffen? – ist natürlich ein Geheimnis. Aber was wollen wir nun machen, die Mangas sind ja nun bei dir sowas von out», meinte ich fragend, «und was ist mit dem komischen Pepe, wo ist der?» Gyps aber wollte aufbrechen und so mußte ich erst einmal noch auf eine Antwort warten. So machten wir uns auf in Richtung Inlandwasserhafen; – «was immer das zu bedeuten hatte, und nicht schon wieder Riesenblechkisten«, dachte ich. Ich war noch immer von einer meiner letzten Reise bedient.
Gyps war nun sehr umtriebig und war mit sich und der Geierwelt zufrieden als er mir eine der schwimmenden «Blechdosen» zeigen konnte. «Damit willst du zu Pepe ?», fragte ich ahnungslos. «Hihi, Kleiner, natürlich nicht! Pepe hängt in einer Zahnlücke, weit, weit von hier am anderen Ende der Welt. Go east, das ist unsere geplante Route. Zuerst müssen wir über Wasser, doch bald wird Land in Sicht kommen, wirst sehen…», versuchte er mich zu überzeugen. «Warum müssen wir dann überhaupt auf das schwimmende Ding da? Du weißt, ich mag das nicht», sagte ich und war mir aber gleichzeitig bewußt, daß sein Entschluß feststand und mir als Passagier nichts anderes übrig blieb, als zuzustimmen. «Zu Pepe wolltest du? Da würdest du aber jammern!!», fügte er hinzu und damit war die Diskussion beendet. «Aber warum hängt Pepe in einer Zahnlücke?», das wollte ich nun doch noch wissen. «Dem haben sie übel mitgespielt. Er mußte sich im rechten Backenzahn ein Biwak richten, wollte nicht, aber er konnte nicht dagegen kämpfen, der kleine Frog Pepe. Keine Ahnung, ob sich das noch einmal ändern wird. – Komm Kleiner wir wollen uns auf der SHINYO MARU ein kleines Futterdepot einrichten», ergänzte Gyps bevor er sich auf Futtersuche machte. Ich beschloß meine einzulagernden Körner möglichst weit weg von seinem «stinkenden Fleisch- Depot» zu verstecken. Morgen würde es losgehen und ich war superaufgeregt.
Shinyo Maru
Dientes de Navarino – Biwak von Frog Pepe ©
Und hier geht’s weiter www.weltenquerung.de/4handqubit-on-tour