Zwischen Beijing und Osaka 2.Teil

Zwischen Beijing und Osaka 2.Teil

Was macht man in Yonago?

Willkommen in Yonago

Was macht man in Yonago? Diese Frage wurde uns einige Tage später von Frau Matsuko gestellt. Diese Kleinstadt in der Präfektur Tottori auf der Insel Honshu lag halt einfach auf unserer Route und machte uns mit japanischen Alltagsleben bekannt. Eine leise Stadt, dank der vielen Elektroautos. Gemütlich und übersichtlich ohne Touristen-Highlights aber mit vielen Friedhöfen. Mehrfach besuchten wir auch das große Einkaufszentrum, in dem mich eine Fischdecke und lärmende «Spielhöllen» mit Besuchern an den Automaten beeindruckten. Spieler aller Altersgruppen bevölkerten die Hallen und es herrschte ein sehr hoher Lärmpegel. Wir waren auf der Suche nach Waschpulver, oder ähnlichem. Im Hotel gab es Waschmaschinen und Trockner mit Münzeinwurf zu günstigen Preisen. Im Einkaufszentrum waren die Produkte für uns natürlich nicht zu lesen, – ha, japanisch -, und so hielten wir Ausschau nach vermutlich geeigneten Angeboten. Mit einer Plastikflasche in der Hand versuchten wir über deren Inhalt Näheres zu erfahren. Die Verkäuferin nickte nur mehrmals freundlich und zustimmend… Wie sich später herausstellte, hatten wir statt eines Flüssigwaschmittels einen Energy-Drink erstanden. Bei dem folgenden Rundgang im Supermarkt des Einkaufszentrums wurden wir dann fündig. Bekleidung war auf der Flasche abgebildet und es war dann doch tatsächlich Waschmittel drinnen. Unser Hotel einer japanischen Kette bot, in zwar kleinen Zimmer, guten Service und Kaffee jederzeit an. Aus organisatorischen («Bolaven») Gründen mußten wir nach zwei Nächten in ein anderes Zimmer wechseln. Diesen Tag wollten wir für einen Ausflug nach Kaike nutzen.

Im Hotel konnte man Schirme leihen, gegen Regen und bei Sonne. Gebräunte Haut gilt als unfein. Arme und Handrücken werden durch eine Art von «Strümpfen» vor Sonnenstrahlen geschützt; das Gesicht findet unter dem Schirm Schatten. Auf Fahrrädern sind an den Lenkern Halterungen montiert um den Schirm zu fixieren. Wir machten uns auf ins alte Yonago, ganz ohne Schirm. Abseits fanden wir ruhige Oasen an Flußläufen, Friedhöfen und Parks.

Friedhofseingang

An den Geldautomaten in den Postämtern konnte man mit Karte Geld abheben, was ohne Porbleme gelang. Schwieriger war schon der Kauf von Briefmarken am Schalter. Der Beamte hatte wohl ein «Black-out», denn er konnte meinen Wunsch nicht nachvollziehen. Ich zeigte auf die leere Stelle der Ansichtskarte, die für die Marke vorgesehen ist, aber, nein… Die Schlange der Wartenden wurde länger und alle sahen ausdruckslos auf uns. Albrecht sah auf einem Ständer abgebildete Briefmarken und deutete darauf. Ein befreiendes Lächeln des Postbeamten folgte und ich bekam die Briefmarken ausgehändigt. An unserem «Zimmerwechseltag» unternahmen wir mit den Linienbus einen Ausflug nach Onsen Kaike. Der Wellnessort mit heißen Quellen liegt am Japanischen Meer. Der lange Sandstrand ist vor hohen Wellen mit Panzersperren, zweckentfremdet als Wellenbrecher, gesichert. Bei subtropischer Hitze suchten wir nach dem Bad im Meer Schatten unter den Bäumen. Japaner waren wenige am Strand, aber ein Paar das wir von unserer Fährfahrt kannten. Die Welt ist doch klein…

Die Zugfahrkarten für die beiden Teilstrecken Yonago-Okayama und weiter nach Takamatsu waren von unserem Kontaktreisebüro im Hotel hinterlegt worden. Japanische Gelassenheit und Lebensart hatten wir hier kennengelernt, als wir am 4. September den Zug bestiegen. Ursprünglich sollte diese Bahnfahrt am 1. September stattfinden, aber im Nachhinein: Taifun «Bolavan» sei Dank ! Unser nächstes Ziel war die Insel Shikoku. In der Präfektur Kagawa wollten wir drei Tage verbringen. Kagawa und die angrenzende Präfektur Ehime gelten als die Wiege der Haiku – Dichtung. Kagawa gilt darüber hinaus als «Nudelpräfektur. Typisch sind die weißen, langen und dicken Nudeln, «Sanuki Udon», die es sogar bis zu einem Nudelfestival geschafft haben.

Auf der Zugfahrt von Yonago nach Okayama
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