Wo Greyhounds keine Hunde sind
Von Dallas über Odessa nach Alpine
Unterwegs nach Midland- Texas
Um in den Big Bend Nationalpark an der mexikanischen Grenze zu kommen, war wieder eine Busfahrt angesagt. Die geplante Nachtfahrt nach Alpine, Texas, fand zum gebuchten Termin nicht statt. (?) So fanden wir uns am nächsten Tag frühmorgens, wieder einmal am Busbahnhof in Dallas ein, wo es dann pünktlich losging. Bis zu unserem ersten längeren Stopp in Midland fuhren wir auf Highways. Links und rechts wechselten sich Rinderherden im Grasland und Ölförderpumpen unterschiedlichen Ausmaßes ab. Im Bus gab es noch einige freie Plätze und die Monotonie im Inneren und auch draußen ließen mich eindösen. Es gab so gar nichts Aufregendes. Albrecht las in einem Buch. Nach einem kurzem Aufenthalt in Midland, Bush wohnt dort!, wurde es etwas kurzweiliger, da wir manchmal den Highway verließen und in größere Ansiedlungen, oder auch durch kleine Städte, fuhren. Der Busfahrer lieferte manchmal nicht Passagiere in Orten ab, sondern Pakete, die von Wartenden in Empfang genommen wurden. Wir freuten uns auf Odessa, wo ein längerer Aufenthalt mit Umsteigen in einen anderen Bus geplant war.
Odessas Busbahnhof lag zwischen den Highways, sozusagen auf einer lang gestreckten Insel, inmitten von Verkehr und weitab vom Zentrum. Ein Lokal auf diesem «Eiland» war geschlossen, am anderen Ende hatte eine Tankstelle mit Shop geöffnet, – was für ein Glück. Im Busbahnhof, Bahnhof ist übertrieben, gab es außer Toiletten und einem hellen Aufenthaltsraum mit wenigen Sitzgelegenheiten für die Fahrgäste keine sonstigen Angebote. Doch, einen Bürobereich mit Personal. Es ließ sich von der tristen Situation nicht beeinflussen, alle waren freundlich und auskunftsbereit. Ich hatte mehrmals Fragen gestellt, (nervig), doch am Schalter fielen die Antworten immer zuvorkommend und nachsichtig aus. Im Tankstellenshop deckten wir uns mit Fast food ein, holten Getränke und verbrachten so vier Stunden in unserem Bus-Wartebereich bis zur Abfahrt mit einem Bus von All Aboard America, der in Kooperation mit Greyhound fuhr. Im Warteraum hatten sich nach drei Stunden mehr Fahrgäste eingefunden, viele von ihnen Arbeiter. Verschmutzte Overalls ließen mich das vermuten. Einige Familien wollten auch mit, also eine bunte Mischung, die sich hier zusammengefunden hatte. Pünktlich nach vier Stunden Wartezeit ging’s los!
Über Stockton, wo einige ausstiegen und andere dazukamen, fuhren wir weiter in Richtung Alpine. Es hatte angefangen leicht zu regnen und die Landschaft veränderte sich, wurde karg. In der beginnenden Dämmerung entdeckte ich die Silhouetten von Kakteen. Im Bus, er war noch neu, waren die Sitze angenehm und noch nicht «durchgesessen», die Klimaanlage leise und der junge Fahrer kompetent. Er hatte uns beim «Boarding» gefragt, in welches Hotel in Alpine wir wollten…
Als der Bus in Alpine einfuhr war es dunkel und der Regen war stärker geworden. Die Einfallstraße schien fast leer zu sein. Ich erkannte im Vorbeifahren unser Hotel, als der Bus abrupt stoppte. Unser Busfahrer holte noch das Gepäck aus dem Inneren und wies uns den Weg; thank’s so much… Nur einige Meter zurück und wir waren angekommen. Die Hotelrezeption im Lokal (Foto unten). Der Bus fuhr weiter über Marfa nach Presidio an die mexikanischen Grenze.