Zwischen Hanoi und Singapore 1. Teil

Zwischen Hanoi und Singapore 1. Teil

Gesehen im Toul Sleng Genocide Museum in Phnom Penh

Kambodscha

Siem Reap Angkor war kein Reiseziel für uns, sondern wir wollten nur einige Tage in Phnom Penh verbringen. Von Hanoi über Vientiane/Laos, dort mit 50-minütigem Aufenthalt, ging’s mit VN 921 nach Phnom Penh. Die Hauptstadt Kambodschas wirkte im Vergleich zu Hanoi fast provenziell. Mein erster Versuch, an die Landeswährung Riel zu kommen, scheiterte am Flughafen. Der Bankomat spuckte US$ aus. Albrecht wechselte an einem Schalter dann Euros gegen Riel, das klappte. Unten ein 1000 Rielschein.

Mit einem Taxi gelangten wir zu unserer Unterkunft, die in einer kleinen Seitenstraße lag, in unmittelbarer Nähe zu Royal Palace und Silver Pagoda. Im Gästehaus herrschte «Barfußpflicht». Anfangs waren wir irritiert fanden es aber nach kurzer Zeit angenehm. Die Böden im Haus waren kühl und sehr sauber. Es handelte sich um eine alte Villa aus der Kolonialzeit, die liebevoll zu einem Gästehaus verändert worden war. Die grüne Oase, ein kleiner, abgeschirmter Garten, lud zum Entspannen ein, auch das Frühstück wurde uns dort am nächsten Tag serviert. Getränke und kleine Gerichte wurden ebenso angeboten. Als Regen einsetzte nahmen wir dieses Angebot gerne an. Im überdachten Bereich sah ich hinaus in den Tropenregen, der auch ordentlich vom Dach platschte. Für heute war’s genug. Wir machten es uns im Zimmer gemütlich, 1. Etage. Abends setzten wir uns noch auf die ausladende Terrasse, geschützt durch die Etage darüber und tranken unseren mitgebrachten vietnamesischen Dalat-Wein. Zwei Franzosen aus dem Elsaß setzten sich zu uns. Sie waren auf ihrem «Vater&Sohn-Urlaub». Wir tauschten uns in Englisch, Französisch und Deutsch aus, was dann oft zu einem Kauderwelsch und Gelächter führte.

Am nächsten Tag machten wir uns auf, um das Toul Sleng Genocid(S-21) Museum zu besuchen. Der Weg dorthin zog sich (lt. Albrecht 5 km) und führte über nicht sehr vertrauenswürdige Gassen, entlang eines Kanals. Wir erreichten dann doch noch unser Ziel. Den Rückmarsch verweigerte ich und so fuhren wir mit einem Tuk Tuk zurück.

Im Toul Sleng Genocide Museum

In einer ehemaligen Schule errichteten die Roten Khmer ein Foltergefängnis, in dem heute das Museum untergebracht ist. Drei Trakte sind zu besichtigen. Mit äußerter Grausamkeit sollte die sogenannte Intelligenz ausgerottet werden. Städter kamen auf’s Land, Gebildete und Gegner in dieses Konzentrationslager. Zwei Millionen Opfer waren zu beklagen. Erst eine Militäraktion, die hauptsächlich von Vietnam durchgeführt wurde, beendete diese Schreckensherrschaft. Ich war von dem Gesehenen betroffen und besuchte nur zwei Trakte. Im dritten Trakt waren Folterexponate zu besichtigen, die wollte ich nicht mehr sehen.

Rückfahrt nach Besuch des Genocide-Museums


Nach drei Nächten in Kambodschas Hauptstadt verließen wir mit einer Maschine der Malaysian Airline das Land. Ich hatte ein etwas bedrückendes Gefühl, da kurz vorher zwei Maschinen der Airline abgestürzt waren.

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