Zikaden im Olivenhain
Wanderungen zu dritt
Paschos Hündehütte stand im weitläufigen Innenhof des Anwesens. Er hatte hier sein Zuhause, aber unsere «Wanderbegleiterin» war nur geduldet und wurde von anwesenden Gästen mit Futter versorgt. Sie, eine schlanke, lauffreudige Jagdhündin mit sonnigem Gemüt, hatte unsere Wanderleidenschaft offensichtlich erkannt und wartete täglich, um den Start nicht zu versäumen. Immer Distanz wahrend, lungerte sie entspannt am Beginn des Weges, gleich hinter dem Torbogen. An manchen Tagen hatten wir anderes vor und sie mußte sich alleine auf ihre Streifzüge machen.
Nur die Pfoten sind zu sehen….(rechts im Foto); sie war eher schüchtern.
Morgens warteten die Katzen auf ihre Futterration vor unserer Türe.
Um unsere Einkäufe in einem Laden an der Hauptstraße E024 zu erledigen, verließen wir zu einer etwas späteren Vormittagsstunde unsere Unterkunft. Unsere Wanderbegleiterin schien sich alleine auf Tour begeben zu haben, nachdem sie zu der üblichen Startzeit erwartungsvoll vor unserer Türe gesessen hatte und nichts passiert war. Sie dachte wohl, «also heute keine Wanderung !» Albrecht und ich verließen lautlos den Hof und wanderten ebenso leise den Bergrücken entlang, um dann über wilde Wiesen, Gestrüpp, vorbei an knorrigen Bäumen den Weg in Richtung unseres Zieles zu nehmen. Als Albrecht sich einmal umdrehte, sah er einen Schatten, der sich mit Geschwindigkeit auf dem Höhenrücken hinter uns bewegte und meinte, «sie kommt…». Ich schüttelte den Kopf und bevor ich dazu noch meine Meinung äußern konnte, war sie schon neben uns und wedelte freudig. Mit offenem Maul und lachenden Augen wirkte sie höchst zufrieden, «hab ich euch also doch noch erwischt!»
Nun waren wir zu dritt unterwegs, wir manchmal ins Gespräch vertieft, sie umherstreunend und immer wieder den Kontakt suchend. Als wir eine unbefestigte Straße erreichten, hörten wir Hundegebell. An einem offenen Tor standen zwei keifende und zähnefletschende Bulldoggen. Wie versteinert blieben wir stehen, doch was machte unsere Begleiterin? Freundlich wedelnd umgarnte sie die beiden «Bestien» und wir passierten in gebürender Entfernung diese Gefahrenstelle. Ein vorbeikommender Grieche entschuldigte sich für diesen Vorfall, den wir mir Hilfe unserer Begleiterin gut überwunden hatten. Wir näherten uns unserem Ziel und Straßengeräusche waren zu hören. Die Hündin hielt inne, wirkte ängstlich und schien diese Geräusche zu kennen. Hin und Her gerissen, fast panisch, wollte sie uns folgen, doch Angst überwog und so verzichteten wir auf unseren Einkauf. Wir machten uns auf den Rückweg. Die beiden Hundewachposten waren nicht zu sehen. Den Einkauf erledigten wir nach unserer Rückkehr mit dem Auto.
Ein gastfreundlicher Ort in einer Landschaft zum Seelebaumeln-lassen und Wanderschuhe-schnüren auf Korfu. www.fundanavillas.com … und dies auch noch 2021.