Salzburger Spaziergänge

Salzburger Spaziergänge

Meistfotografiert: Mirabellgarten mit Blick zur Festung

Diese Stadt, überfrachtet mit Hymnen von Schönheit, Kultur und Lebensart, möchte ich auf einigen Spaziergängen vorstellen. Wege, die etwas abseits der Trampelpfade liegen, die viele der gern gesehenen Besucher hinter sich bringen. Busladungen von Menschen werden durch die Stadt gelotst, oft hinter einem Regenschirm als Richtungsweiser. Die sogenannten Sehenswürdigkeiten werden abgeklappert und mit Oh-Ah-Rufen bedacht.

Hellbrunn

Über die Hellbrunner Allee finden Wanderer, Spaziergänger und auch Radfahrer den Weg aus dem Salzburger Stadtteil Nonntal/Freisaal nach Hellbrunn.

In der Zeit von 1613 bis 1615 ließ der Erzbischof von Salzburg, Markus-Sittikus das Schloss erbauen; Architekt war S. Solari. Die gesamte Anlage steht heute unter Denkmalschutz und befindet sich im Eigentum der Stadt Salzburg.

Im Hellbrunner Zoo

Heute streifen Besucher durch die weitläufige Anlage oder wählen bewußt ihre Ziele. Der Zoo, hier eine begeisterte Besucherin, die Wasserspiele, der Hellbrunnerberg mit Monatsschlösschen laden dazu ein. Über das Anifer Thörl gelangt man über den Anifer Ortsteil Mühlei an die Salzach, wo der Weg zurück in die Stadt von Gehfreudigen genommen werden kann. Für Müde gibt es Busverbindungen ab Anif.

Über den Nonnberg nach Leopoldskron

Einen schönen Platz für ihr Kloster hatten sich die Gründer der Benediktinerinnenabtei ausgesucht. Über die Nonnbergstiege gelangt man aus dem Kaiviertel an diesen exponierten Platz. Das Kloster stand bis 1451 nur adeligen Novizinnen offen und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet um 711 vom Hl. Rupert, auch Gründer der Stadt, gilt es heute als das älteste Frauenkloster in Europa. Es gehört zum UNESCO-Welterbe. Der Tagesablauf im Kloster, es kann nicht besichtigt werden, ist streng strukturiert durch das Stundengebet. Lediglich Friedhof und Kirche sind zugänglich.

Die Geschichte der Trappfamilie begann hier. Der erfolgreiche Film «Sound of Music» (1965) zieht auch noch heute Touristen an. Eine Tour zu den Drehorten kann gebucht werden.

Enge Gassen führen hinunter in den alten Stadtteil Nonntal und weiter über den Krauthügel mit seinem Krautwächterhäusl.

Das alleinstehende Häuschen wird auch manchmal als «Henkerhäusl» bezeichnet, obwohl hier nie der Scharfrichter gewohnt hat, sondern immer nur der Krautwächter des Klosterackers. Auf einem Umweg, über einen kleinen Privaten Zoo, kann Bekanntschaft mit Haustierrassen oder Flamingos, natürlich mit Distanz, gemacht werden. Kurz danach gelangt d. SpaziergängerIn zum Schloss Leopoldskron.


Das Schloss Leopoldskron, im Stadtteil Riedenburg gelegen, entstand im 18. Jahrhundert und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Ein Stolperstein vor der Einfahrt erinnert an Max Reinhardt, der im Rahmen der Arisierung enteignet wurde. Seine Verdienste um die Salzburger Festspiele werden hochgehalten und auch der Besitz den Erben zurückgegeben, die ihn später veräußerten. Heute beherbergt das Schloss das «Salzburg Seminar» und wird als Hotel, (Link auf Page 2 mit historischen Informationen) geführt.

Nicht nur Mozart

2015 waren am Krauthügel Skulpturen von Anthony Cragg zu bestaunen © (Link auf Page 2)

Salzburg ist verbunden mit Mozarts Musik, doch eine vielfältige Kulturszene bietet auch zeitgenössischen Künstlern Platz und Chancen. Manch einer ist aber auch an der Stadt verzweifelt, wie der Schriftsteller Thomas Bernhard.



Die Stadtberge

Der Mönchsberg und der weniger begangene Kapuzinerberg bewachen das Herz der Stadt. Auf Wegbeschreibungen kann verzichtet werden, dahinschlendern im gemächlichen Auf und Ab, manchmal über Stufen, manchmal über Wiesen und den Blick schweifen lassen. Mein Weg über den Mönchsberg beginnt in Mülln und führt vorbei an der Kirche und Monicapforte hinauf auf die Pallottinerwiese. Im Bereich des Neutors rechts oder auch links wieder hinunter in die Stadt.


Wallfahrtsbasilika Mariaplain

Maria Plain gehört schon nicht mehr zur Stadt Salzburg sondern zur angrenzenden Gemeinde Bergheim. Der Blick nach Süden über die Stadt und in die Berge entschädigt für den Fußweg hinauf über den Kalvarienberg. In der barocken Basilika wird von Pilgern das Gnadenbild «Maria Trost» angebetet und verehrt. Gastfreundschaft wird im Gasthof und Hotel Mariaplain großgeschrieben.

Winterfreuden


Im Winter zeigt sich die Stadt von einer etwas entspannteren Seite als im Sommer. Touristen bevölkern zwar zur Adventszeit auch Straßen und Gassen der Altstadt, aber darüber hinaus findet d. SpaziergängerIn stimmungsvolle Wege. Besonders die Hellbrunner Allee lädt ein, den Blick in die Natur links und rechts schweifen zu lassen und manchmal den Schal dichter zu ziehen, um eisigen Winden keinen Zugriff zu gewähren. Auf einer Gaisbergtour zu Fuß oder mit dem Bus ist auch im Winter Entspannung und «Seelebaumeln» über der Stadt inklusive.


Sebastiansfriedhof

Im Unterschied zu dem oft besuchten Petersfriedhof am Fuße des Festungsberges liegt der Sebastiansfriedhof fast versteckt, abseits vom Getümmel. Der schmale Zugang von der Linzergasse aus ist leicht zu übersehen. Die Gründung datiert aus den Jahren 1595 bis 1600. Im Stile von Camposanto wurden die Gruftarkaden gestaltet. Bedeutende Persönlichkeiten fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Die Abgeschiedenheit des Friedhofs lädt zur Meditation ein, wenn d. BesucherIn es möchte….

Altstadtfeeling

Ganz gleich wo, wann und wie das Aufeinandertreffen mit der Stadt geschieht, mit oder ohne Reiseführer, Stadtplan oder einfach nur Schlendern ohne Ziel, – diese Stadt wartet darauf, entdeckt zu werden. Viel Freude, Neugierde und Staunen sei allen gewünscht…

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