Oman – den Orient entdecken

Oman – den Orient entdecken

Der Orient war in meiner Jugend, neben Afrika, ein geheimnisvoller geographischer Teil der Welt. Vieles hatte ich in dieser Zeit darüber gelesen und in meinen Gedanken mit Abenteuern verbunden. 2025 konnte ich nun bei dieser Reise einen meiner Jugendträume erfüllen.

Über Summit DAV (Deutscher Alpenverein) diese Reise zu buchen, es war die dritte, ließ mich nicht lange zögern. «Mittelalter und Moderne – Wandern im Sultanat Oman» so der Titel der 7 Tage dauernden Rundreise. Nach einer selbstständigen Anreise von München über Abu Dhabi nach Maskat, der komplikationslosen Einreise mit Formalitäten, erreichte ich das Hotel Royal Tulip in Omans Hauptstadt. Dort gab es erst einmal Unstimmigkeiten. Das von mir zusätzlich gebuchte Zimmer, über den Touroperator Summit, stand mir zwar zur Verfügung, ich sollte aber am nächsten Tag wieder aus»checken». Nun zu guter Letzt wurde am nächsten Tag alles geklärt und ich konnte im Zimmer bleiben.

Nach dem Frühstück fand ein Treffen mit unserem Reiseleiter Salim in der Lobby statt und unsere Gruppe von 11 war komplett. Es konnte losgehen.

Der erste Tag gehörte der Hauptstadt mit abendlicher Dhaufahrt.

Das Foto unten zeigt das Modell der Hauptstadt mit dem Sultanspalast.

Großzügige Anlagen rund um den Palast Quasr al Alam. Auf manchen Grünflächen entdeckten wir künstlichen Rasen.

Nachmittags wanderten wir auf dem Mutrah Trail in einem Stadtviertel von Maskat. Es ging in der Hitze einige Stufen und steile Wegstrecken bergauf. Ein Teil der Strecke war wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Eine Zipline war geplant. Von unserem Stopp hatten wir einen schönen Ausblick auf das Meer.

Als wir am Hafen dann einige Zeit frei zur Verfügung hatten machte ich mich auf zu einem Geldautomaten. Das Abheben in der Landeswährung machte keine Probleme. Im Souk schlenderte ich umher und fand mich zeitgerecht zur anstehenden Dhaufahrt ein. Ungefähr drei Stunden fuhren wir entlang der Küste. Der Tag endete bei einem gemütlichen Essen, natürlich mit orientalischer Note.


Die Innenstadt von Maskat ähnelt in vielen Punkten anderen Großstädten, doch hier fehlen die Hochhäuser. In den Vororten und auf dem Land sind die Häuser in einer Kastenform gebaut, mit einer Mauer ringsherum. Das ist vorgeschrieben, ebenso die Farbe. Nur weiß oder cremefarben dürfen die Häuser gestrichen sein. Die Mauern dienen als Sichtschutz, damit sich Frauen ungehindert zuhause bewegen können. Für Fremde gelten diese Regeln eingeschränkt. Die islamisch geprägte Gesellschaft empfand ich in keiner Weise als aggressiv, gastfreundlich wurden wir auch in entlegenen Orten empfangen. Der Oman ist ein Land, aus dem wenig bis nichts über religiöse Konflikte beziehungsweise andere Reiserisiken zu lesen oder zu hören war.


Unterschiedliche Facetten des Landes erlebten wir in den nächsten Tagen. Über das gut ausgebaute Straßennetz, beleuchtete Autobahnen, erreichten wir zügig die städtischen Ziele. In den Bergen sah es natürlich anders aus. Befestigte Fahrwege ohne Asphaltdecke schlängelten sich an den Berghängen entlang, mit teilweise unglaublichen Steigungen und Gefällestrecken; da konnte einem mulmig werden. Wir erwanderten so manchen unbegehbar erscheinenden Pfad ohne «Verluste».


Die Fahrten waren mit geländegängigen Fahrzeugen angesagt. Platz boten sie für 5 Personen mit ambitionierten Fahrern, die auch schwierigste Streckenabschnitte meisterten. Gegenverkehr war Risiko pur. Neben vielen Oasen besichtigten wir die Königstadt Bahla, Nizwa und die Festungsanlage Qual at al Qusra. Tiefe Schluchten, eine Wanderung im Wadi Shaab, Dünen, und… Unsere Fahrgemeinschaft: Roswitha, Horst, Reiseleiter Salim, Fahrer und ich.


Unser Reiseleiter Salim (unten oben)- er arbeitet im Oman nur gewisse Zeiten, seine Familie lebt in Indien. Der Vater stammt aus dem Oman, die Mutter ist Inderin. Seine Deutschkenntnisse waren sehr gut. (Rechts und unten) Wartende Fahrer.


Das Hadschar-Gebirge, wüstenartig, beeindruckte mit seinen imposanten Felsformationen und Schluchten. Grüne Oasen überraschten immer wieder, dort siedelten in kleinen Dörfern die Menschen. Dazu eine Bildergalerie.


Nationalpark Bimah Sinkhole

Nach einem Badestopp für die Füße im Steinkrater Nationalpark Bimah Sinkhole fuhren wir über eine Stunde zum Start der Wanderung in das Wadi Shab. Im türkisblauen Wasser konnten wir auch baden, was wir auch sehr gerne taten.


Tagestour nach Sur und Wanderung in das Wadi Bani Khalid

Die Stadt Sur blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im sechsten Jahrhundert war sie ein wichtiger Handelsplatz. Dhaus wurden hier gebaut und das auch noch heute . Wir konnten uns einen Einblick in die handwerkliche Spitzenfertigung bei einer Besichtigung der Werft verschaffen.


Von Sur aus bereisten Händler und Seefahrer die Ostküste Afrikas und auch Indien. Auf Sansibar, heutiges Tansania, residierte zeitweise der Sultan.


Den abendlichen Abschluß bildetete die Fahrt in die Wüste, wo wir in einem festen Camp übernachteten.


Am nächste Tag starteten wir in Zukait bei den Bienenkorbgräbern. Der Name bezieht sich auf die Ähnlichkeit mit Bienenkörben. Sie stammen aus der Bronzezeit, zählen zum UNESCO Weltkulturerbe, aber sie geben den Archäologen noch immer Rätsel auf.

Der Besuch einer Töpferei und eine Ziegelherstellung ermöglichte Einblicke in überlieferte alte Handwerkskunst.


Die Festung zählt zum Weltkulturerbe. Eine 12 Kilometer lange Mauer aus Lehmziegeln, 130 Wehrtürme und 15 Tore sicherten das Bauwerk. Die Stadt rundherum gibt sich heute geschäftig und modern , dazu einige Fotos.

Auf unseren Wanderungen erkannten wir die Bedeutung von Wasser für dieses trockene Land. Wo Wasser ist, konzentriert sich das Leben, das Wohnen und der Anbau von Nutzpflanzen. Künstliche Bewässerungskanäle werden seit altersher gebaut, um die Wasserversorgung zu ermöglichen. Das Hauptprodukt sind die Datteln. Vermutlich mehr als 300 verschiedene Sorten von Datteln soll es geben. Unterschiede liegen im Zucker- und Flüssigkeitsgehalt. Neben den Brunnen spielen Wadis eine wichtige Rolle. Eigentlich sind es trockene Flussbetten, die nur zeitweise Wasser führen, aber einige haben natürliche Rückhaltebecken. Sie spielen auch eine wichtige Rolle im Freizeitverhalten (baden) der Omani.


Auf unseren Wegen zu alten Ansiedlungen und in Städte sahen wir Häuser in typischer Bauweise. Teilweise waren die Bauten dem Verfall preisgegeben und auch die Häuser nicht immer bewohnt. Dazu eine Fotogalerie –

Tourismus, der nicht nur gerne gesehen wurde sondern eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielt. Inhaber von unterschiedlichen Geschäften und Hotels hatten ihre Angebote plaziert. Ich kaufte einen Teppich und natürlich, wie immer, einen Kühlschrankmagneten.


Auf der Fahrt zu unserem Hotel an der Küste, Barcelo Resort in Mussanah, machten wir noch einen Abstecher in ein Wadi. Das Wasser war aufgestaut und so blieb das Wadi trocken. Auch wieder gab es die Möglichkeit zu baden.


Im Barcelo Resort verbrachten wir anschließend noch einen erholsamen Tag. Mit vielen interessanten Eindrücken im Kopf und faszinierenden Erlebnissen nahmen wir Abschied vom Oman.


Dazu, auf «Umweg» de.wikipedia.org/wiki/geschichte-omans , und direkt asien-lifestyle.com/dhau-werft-in-sur-maritime-meisterwerke weitere Informationen.

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