Go east # Slowakei
Frühmorgens erreichten wir, aus der Ukraine kommend, Bratislava und versuchten im Bahnhofsgebäude so etwas wie ein Frühstück zu bekommen. Nun ja, Albrecht bestellte sich aus dem Angebot ein Gericht mit Eiern. Ich nahm Kaffee und «Trocken-Brot», letzteres auf Nachfrage. Das Lokal füllte sich allmählich, und wie mir schien, hauptsächlich mit Mitarbeitern der Bahn deren Schicht beendet war. So gesehen machte das Angebot von Suppen auch Sinn.
Die Sonne schien und machte Lust auf die noch unbekannte Stadt. Mit dem Taxi erreichten wir das gebuchte Hotel in der Paneska 14. Unser Zimmer war natürlich noch nicht bezugsfertig, doch wir konnten das Gepäck deponieren. Die nahe gelegene Burg, auch Preßburger Schloß genannt, erreichten wir nach einem kurzen Anstieg. In den Parkanlagen trafen wir bereits auf Gruppen von Touristen. Viele von ihnen posierten für Selfies, und internationales Stimmengewirr war zu vernehmen. Auf dem repräsentativen Platz vor dem Hauptportal, – ein ähnliches Bild.
Die Sicht auf die Donau zog auch mich in ihren Bann und so war ich eine von vielen, die diesen Ausblick auf Fotos festhielten. Nach einem ersten Rundgang im Zentrum der Altstadt machten wir uns wieder auf in unsere Straße. Ein Einkauf stand noch an. In einem kleinen Laden und einer Bäckerei bekamen wir wonach wir suchten. Wir waren wieder im Euroland angekommen und ich schätzte das sehr. Im Hotel konnten wir das Zimmer beziehen. Duschen, Kaffee dazu Süßes und alle Zehn gerade sein lassen, so war mein Nachmittag.
Das Zentrum der Altstadt ist Fußgängerzone und das ist auch gut so. Vor vielen Lokalen stehen Tische und Gäste sind willkommen. Bei angenehmen Temperaturen, nicht zu heiß! , – wie zuletzt in Lemberg, nutzten wir die Angebote. Als herausragende kulinarische Speise habe ich in Bratislava, – im Gegensatz zu Krakau, die Köstlichkeit von Pelmeni endeckt. Ein Holzbär weist den Weg in ein Restaurant im Innenhof, leider habe ich den Namen vergessen, sorry. Die slowakische Küche hat uns an den anderen Tagen auch nicht enttäuscht. Restaurants, Cafes, Pubs gibt es zuhauf und die Auswahl fiel oft schwer.
In den nächsten beiden Tagen, bis zu unserer Abreise, suchten wir nicht nur Sehenswürdigkeiten auf, sondern schlenderten oft auch nur einfach durch die Stadt. In der Hviezdaslova nam., der schattigen Flaniermeile, beendeten wir meist unsere Tagestour.
Ein schönes Unikum – mit Geldern der EU wurde diese Brücke nur für Fußgänger, Radfahrer und den öffentlichen Verkehr über die Donau errichtet. Auf ausgebauten Plattformen läßt sich gut sitzen und den Donauausblick genießen.
Ein Einkaufsbummel in einem Shoppingcenter lag ebenfalls auf unserer Erkundungstour. Albrecht kaufte notgedrungen ein Portemonnaie, seines war ihm ja am Lviver Bahnhof geklaut worden. Angesichts der vielen Lokale im Center und meinem Hungergefühl haben wir eines getestet. Bei der Bestellung am Tresen zog die Bedienung fragend eine Augenbraue hoch. Das Gericht, von uns als Salat vermutet, entpuppte sich als warme Mahlzeit, dazu gab es dann noch zwei von uns bestellte Gerichte. Alles zusammen wäre auch mit «fünf Hunger» nicht zu vertilgen gewesen, geschmeckt hat’s gut… Danach machten wir erst einmal Pause auf der Fußgängerbrücke.
Holzplastik von ©Michal Fratric mit «Inhalt» , gesehen im Innenhof des alten Rathauses. Wer mehr über den Künstler wissen möchte http://www.michalfratric.com
In der Nacht vor unserer Abreise wüteten Gewitter und Stürme. Im Wiener Raum waren Bahnlinien beeinträchtigt. Trotzdem kamen wir nach kurzer Fahrt pünktlich in Wien an.
Bratislava bewahrt das Erbe der K & K Monarchie, trotzdem ist es dem Heute zugewandt und eine junge Stadt mit cooler Jugend, modern und aufgeschlossen.
GO East – Die Touristenströme sind in Krakau und Bratislava bereits angekommen, aber in Lviv, einem Kleinod der Ukraine, ist davon noch weniger zu spüren. Im Osten gibt es noch viel zu entdecken, wir hatten uns aufgemacht. Dazu meine Berichte https://www.weltenquerung.de/2019/12/08/go-east-polen/ und https://www.weltenquerung.de/2019/12/21/go-east-ukraine/